Grundlagen der Ersten Hilfe
Einführung
Das ACE3-Sanitäts-System soll seinen Nutzern ein realistischeres und detailgetreueres Erlebnis von Arma 3 bieten und ersetzt das Vanilla-1-Click-System von Bohemia Interactive. Grundsätzlich baut es auf den Sanitäts-Systemen von AGM und CSE auf. Dabei wird zwischen einfachem (ähnlich zu AGM) und erweitertem (an CMS angelehnt) Spielerlebnis unterschieden. Wir nutzen das erweiterte Sanitäts-System, welches durch unsere Developer in Teilen angepasst und um weiteren Funktionen ergänzt wurde.
Das Sanitäts-System
Das erweiterte Sanitäts-System von ACE versucht Vitalfunktionen, Verwundungen und Behandlungen realistisch nachzubilden. Die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten bauen auf den Richtlinien des Tactical Combat Casualty Care (TCCC) auf, welche von echten Einsatzsanitätern benutzt werden.
Bestandteile des erweiterten ACE Sanitäts-Systems
→ Detailliertes Verwundungssystem
Neben zahlreichen verschiedenen Wundtypen simuliert das System unter anderem auch weitere Verletzungen wie Frakturen. Wunden und Verletzungen beeinflussen dabei jeweils die “Möglichkeiten” des Charakters. So humpelt er z.B. mit einem gebrochenen Bein, kann also nicht mehr rennen oder er kann bei schweren Armverletzungen seine Waffe nicht mehr ruhig halten. Des Weiteren treten Schmerzen auf, welche den Charakter in Form einer Sichtfeld Behinderung (“pulsierender weißer Rand”) beeinträchtigen.
→ Realitätsnaher Blutverlust, je nach Verletzungsgrad
Abhängig von Zahl und Größe der Wunden verliert der Charakter Blut. Dieser Blutverlust beeinträchtigt mit der Zeit das Sichtfeld des Charakters (“es wird alles grau”) und führt unbehandelt mit der Zeit zur Bewusstlosigkeit und ggf. sogar zum Übergang ins Koma. Ein Blutverlust kann nur durch eine Behandlung durch den Rettungsdienst kompensiert werden.
→ Vitalparameter
Puls und Blutdruck bilden die Grundwerte der Charaktere. Sie werden durch Verletzungen, Medikamente, Infusionen und Transfusionen beeinflusst. Abnormalitäten dieser Werte in großen Dimensionen führen zur Bewusstlosigkeit und ggf. zum Übertritt uns Koma.
→ Kreislaufstillstand
Erleidet der Patient kritische Verletzungen oder gelangen die Vitalparameter mit der Zeit weit aus ihrem Normbereich heraus, so erleidet der Patient einen Kreislaufstillstand. Es besteht die Möglichkeit den Patienten durch Einleitung einer Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) und weitere Maßnahmen des Rettungsdienstes wiederzubeleben.
→ Diverse Behandlungsmöglichkeiten
Neben den einfachen Behandlungsmöglichkeiten wie dem Verbinden von Wunden oder der Anlage von Tourniquets welche jeder Charakter ausführen kann, stehen dem Rettungsdienst weitere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. So kann er Frakturen schienen, Wunden endgültig verschließen (“vernähen”), Blutverlust durch Infusionen und Transfusionen kompensieren oder durch Medikamente die Vitalparameter beeinflussen, wie auch Schmerzen therapieren.
Erweiterungen durch die Panthor Developer
→ Elektrokardiogramm (EKG)
Dieses Gerät ermöglicht dem Rettungsdienst eine konstante Überwachung der Vitalparameter sowie das Aufdecken von Kammerflimmern. Es besitzt ebenfalls einen integrierten Defibrillator.
→ Kammerflimmern
Erleiden Patienten einen Herzstillstand, so besteht die Chance, dass sie in den Zustand des Kammerflimmerns geraten. Dieser Zustand kann nur durch den Rettungsdienst mit einem EKG entdeckt werden und durch Defibrillation therapiert werden.
→ Blutzucker und Temperatur
Blutzucker und Temperatur ergänzen die Vitalparameter. Der Blutzucker errechnet sich aus dem noch vorhandenen Essen und Trinken, bzw. dem Hunger und Durst des Patienten. Bei kaltem Untergrund wie Schnee oder Wasser kann eine Person frieren und die Körpertemperatur verringert sich. Durch warme Kleidung, ein Taschenwärmer oder Lagerfeuer kann die Körpertemperatur für eine gewisse Zeit aufrecht erhalten werden.
→ LUCAS-CPR
Ein LUCAS-CPR ist ein Gerät des Rettungsdienstes, welches autonom die HLW durchführt.
→ Eigenes Medikamentensystem
Die ursprünglichen ACE3 Medikamente wurden durch ein umfassendes Medikamentensystem ersetzt. Dieses bietet eine Vielzahl an Medikamenten, ein neues Vergabesystem, sowie eine neue Funktion: Die Narkose. So ist es dem Rettungsdienst möglich, Patienten für Operationen oder derartiges in Narkose zu versetzen.
→ Funktion Zugang legen
Dank dieser Anpassung ist es erforderlich dem Patienten einen Zugang zu legen, bevor Infusionen, Transfusionen oder Medikamente verabreicht werden können.
Wie behandle ich mich?
Mit der ACE-Eigeninteraktion (Standard: Strg + Windows) kann man sich selbst verbinden bzw. seine Vitalparameter prüfen. Unter Umständen müssen mitgeführte Großpackungen mit Bandagen durch einen Doppelklick geöffnet werden. Jede Großpackung enthält 20 Bandagen.
- Die orangene Linie zeigt den Weg der Maus an. Ein weißes Kreuz bedeutet "blutet nicht", ein gelbes "blutet leicht" und ein rotes Kreuz bedeutet "blutet stark". Je stärker ein Wunde blutet, desto eher sollte sie versorgt werden (vergl. #Tourniquet). Zusätzlich kann man an Kopf und Armen den Puls und den Blutdruck grob bestimmen.
- In dem Fenster auf der linken Seite erhält man eine Übersicht über die Verletzungen am angewählten Körperteil. Angaben wie "Blutet", "Hat Schmerzen" oder "Hat eine große Menge Blut verloren" beziehen sich nicht auf einzelne Körperteile, sondern immer auf den gesamten Körper.
- Unter diesem Fenster sieht man den Aktivitätsverlauf. Hier werden automatisch Versorgungsmaßnahmen sowie die Ergebnisse von "Prüfe Puls" und "Prüfe Blutdruck" eingetragen. Ergibt eine Prüfung der Vitalparameter ein anderes Ergebnis als "normal", so sollte ein Sanitäter aufgesucht werden.
Alternativ kann auch das Sanitätsmenü genutzt werden. (Hotkey: H) Auf dieses wird hier allerdings nicht weiter eingegangen.
Wie behandle ich andere?
Mit der ACE-Fremdinteraktion (Standard: Windows) kann man andere verbinden bzw. deren Vitalparameter prüfen. Unter Umständen müssen mitgeführte Großpackungen mit Bandagen durch einen Doppelklick geöffnet werden. Jede Großpackung enthält 20 Bandagen.
Bedeutung der Symbole wie oben.
Alternativ kann auch das Sanitätsmenü genutzt werden. (Hotkey: H) Auf dieses wird hier allerdings nicht weiter eingegangen.
Verhalten in Notfällen
Oberste Priorität besitzt die Wahrung des Eigenschutzes. Wird der Ersthelfer verletzt, so kann er keinem mehr helfen! Es sollte folgendermaßen vorgegangen werden:
- Falls vorhanden, umstehende Personen auffordern, mitzuhelfen. Gaffer machen sich der unterlassenen Hilfeleistung strafbar!
- Bringen Sie Verletzte aus dem Gefahrenbereich (z. B. hinter eine Leitplanke, runter von der Straße, ...).
- Verschaffen Sie sich einen groben Überblick über den Zustand der Verletzten.
- Alarmieren Sie den Rettungsdienst. Beachten Sie bitte die Hinweise für Notrufe.
- Leiten Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen ein! (Verbinden, bei bewusstlosen Personen durchgehend HLW durchführen).
Ein Notruf sollte wie folgt aufgebaut sein:
- Setzen Sie einen Notruf ab. Dieser kann entweder telefonisch erfolgen oder über das Notrufsystem auf der rechten Seite des SMS-Menüs.
- Wenn Sie nur leicht verletzt sind, dann versorgen Sie sich bitte vor Ort selbst und kommen dann zur Behandlung ins Krankenhaus.
- Sollten Sie nicht länger auf den Rettungsdienst warten wollen, so teilen Sie es bitte über eine Gruppennachricht dem Rettungsdienst mit. Hierbei ist es wichtig, ihren Namen beizufügen. Andernfalls riskieren Sie eine Anzeige wegen Notrufmissbrauches!
- Beachten und beantworten Sie in jedem Fall nachfolgende W-Fragen in ihrem Notruf:
- Wer setzt den Notruf ab? (entfällt)
- Was ist passiert?
- Wo befinden Sie sich? (wenn telefonisch Koordinaten; wenn möglich geben Sie bitte genaue Lagebeschreibungen an, z.B. "im Haus an den Koordinaten XXX/XXX, 1. OG" oder "auf der Autobahn, Fahrtrichtung Süd Höhe RAC HQ")
- Wie viele Verletzte befinden sich vor Ort?
- Wie schwer sind deren Verletzungen?
- Warten auf Rückfragen.
Medizinisches Material
Zivilisten stehen zwei verschiedene Arten von Bandagen und ein Tourniquet zur Verfügung. Bandagen haben eine Wiederöffnungschance (eine Wahrscheinlichkeit wieder durchzubluten/aufzugehen) und eine Wiederöffnungszeit (die Zeit nach der eine Wunde wieder beginnt zu bluten). Bleibt eine Wunde über die Wiederöffnungszeit hinaus verschlossen, so wird sie auch nicht wieder aufgehen.
Wundverband/Bandage (einfach)
Zu erwerben bei jedem Supermarkt und an jeder Tankstelle mit Shop. Der Wundverband hat eine durchschnittliche Effektivität beim Versorgen von Wunden. Die Wiederöffnungszeit liegt, je nach Größe und Art der Wunde, zwischen 3 und 5 Minuten.
Mullbinde
Die Mullbinde ist nach Teilnahme am Erste-Hilfe-Kurs und Erwerb des EH-Scheins beim Rettungsdienst im Krankenhaus zu erwerben. Die Mullbinde hat ebenfalls eine durchschnittliche Effektivität beim Versorgen von Wunden. Die Wiederöffnungszeit liegt, je nach Größe und Art der Wunde, zwischen 15 und 30 Minuten. Die Teilnahme am Erste-Hilfe-Kurs ist also in jedem Fall ratsam.
Tourniquet
Das Tourniquet ist ebenfalls bei jedem Supermarkt und an jeder Tankstelle mit Shop vorhanden. Es kann nur an Gliedmaßen (Arme und Beine) angebracht werden und stoppt sofort die gesamte Blutzufuhr zum Körperteil. Damit verhindert es natürlich auch weiteren Blutverlust am jeweiligen Körperteil. Da es die Blutzufuhr komplett stilllegt, führt es bei längerem Gebrauch zu Schmerzen, zur Bewusstlosigkeit und im Extremfall zum Tod. Daher wird es nur verwendet um Zeit für das Bandagieren zu gewinnen und muss spätestens nach 10 Minuten entfernt werden.
ACE Zustände
Verletzte Personen werden auf Grundlage ihres Verletzungsgrades priorisiert. Abhängig vom Grad der Verletzungen verfallen sie beim ACE System in verschiedene Zustände.
Ansprechbar
Der Patient ist zwar verletzt, aber noch bei vollem Bewusstsein. Er kann sich klar äußern und grundlegend bewegen, für den Moment ist er nicht akut vital bedroht.
Schockzustand
Infolge eines stärkeren Sturzes, Aufpralls oder Treffers erleidet der Patient Schmerzen und verfällt in einen Schockzustand. Er verliert kurzzeitig das Bewusstsein, erwacht jedoch nach 6-10 Sekunden wieder. Im Normalfall geht ein Schockzustand mit schweren vital bedrohlichen Verletzungen einher.
Bewusstlosigkeit
Ist ein Patient sehr schwer verletzt oder hat sich eine größere Summe an Verletzungen aufaddiert, so verliert der Patient das Bewusstsein. Im Detail wird dies verursacht durch:
- Hohen Blutverlust
- Schwere Abnormalitäten der Vitalwerte
- Starke Schmerzen
- Verhungern/Verdursten
- Unterkühlung
- Belastung mit hohen G-Kräften
- Ertrinken
- Schwere direkte Verletzungen an Kopf oder Torso
- Schockgeschehen
Der Charakter ist in diesem Zustand bewegungsunfähig und kann nicht sprechen.
Kreislaufstillstand
Erleidet ein Charakter äußerst schwere Verletzungen oder hat sich eine größere Summe an Verletzungen aufaddiert, so kann ein Kreislaufstillstand eintreten. Neben Verletzungen können auch Abnormalitäten der Vitalwerte, ausgelöst durch Verletzungen, aber auch durch Medikamente, zu einem Kreislaufstillstand führen. Der Patient kann durch eine Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) und weitere rettungsdienstliche Maßnahmen wiederbelebt werden.
Koma
Ab einem gewissen Punkt sind die Verletzungen eines Patienten zu schwerwiegend für eine erfolgreiche Behandlung. Er fällt entweder in ein natürliches Koma oder wird durch den Rettungsdienst in ein künstliches Koma verlegt (= “er koffert”). Im Anschluss daran (nach dem Respawn am KH) muss eine Rehabilitation absolviert werden. Für den Übergang ins Koma kann es folgende Ursachen geben:
- Kreislaufstillstand über 10-15 min hinaus ohne kontinuierliche Ausführung geeigneter Reanimationsmaßnahmen
- Erheblicher zusätzlicher Schaden während Bewusstlosigkeit
- Zu hoher Blutverlust
- Ertrinken
- Zu schwerwiegende Verletzungen → siehe Koma Kriterien Rettungsdienst